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Reparenting: Sich selbst eine Mutter oder ein Vater sein

Sich um andere kümmern, ein offenes Ohr und offene Arme für andere haben scheint für empathische und fürsorgliche Menschen oft selbstverständlich zu sein.

Sich selbst ebenso eine sehr gute Freundin oder ein sehr guter Freund oder gar ein fürsorglicher Elternteil zu sein ist oft deutlich schwerer umzusetzen.

 

Es ist unerlässlich, dass wir uns selbst Liebe und "Nahrung" schenken können, damit wir in Eltern-, Kind-, Partnerschafts- oder auch Jobbeziehungen nicht ausbrennen, damit wir Nähe-Distanz balancieren können, damit wir wirklich ein "gutes Modell", z.B. für unsere Kinder, sind. 

So sanft und liebevoll, wie wir also zu einem Kind, Haustier, Partnerin etc. sein würden, so dürfen wir auch mit uns selbst umgehen. Uns demnach die Beelterung, die wir weitergeben wollen, uns selbst bieten. Denn die meisten Erwachsenen haben kindliche Anteile in sich, die es verdient haben, nachbeeltert zu werden. Nachsichtig, umsorgend, tröstend sein - all das, was in der eigenen Kindheit zu kurz kam.

 

Reparenting oder Nachbeelterung geht demnach davon aus, dass jede/r Erwachsene auch noch Kind ist und beleuchtet die Möglichkeit, sich selbst und seine kindlichen Anteile besser zu verstehen, neue sichere Muster zu etablieren und Bedürfnisse zu befriedigen. Diese Anteile aus einem erwachsenen Selbst nachzulernen und zu heilen hilft beim Reifen und Erwachsenwerden, hilft in Gänze bei sich anzukommen.

 

Elternwerden und Elternsein (oder nicht) ist eine der größten Entscheidungen im Leben. Wir dürfen damit bei uns selbst, mit Sanftheit und Mitgefühl beginnen.

 

Therapie hat immer auch den Wunsche nach Empowerment, wodurch der Ansatz des Reparentings häufig Anwendung findet.

 

 

"To love oneself is the beginning of a lifelong romance!" Oscar Wilde

 

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